Emergency Call – Erste 50 ukrainische Forscher erhalten Unterstützung

 

 

Als Solidaritätsbekundung und konkrete Hilfe für ukrainische Forscherinnen und Forscher hat die Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW) Anfang März den “Ukraine-Emergency-Call” ausgeschrieben. Rund einen Monat später wurden die ersten 50 Unterstützungen zuerkannt. Der ÖAW-Initiative haben sich mehrere Institutionen angeschlossen. In Summe stehen in dem Programm aktuell rund 500.000 Euro zur Verfügung.

 

Die ukrainischen Wissenschafter setzen ihre Forschungen nun an diversen heimischen Einrichtungen fort. Diese umfassen u.a. Unis in Graz, Innsbruck, Linz, Salzburg und Wien. Mit an Bord sind aber laut ÖAW-Angaben auch außeruniversitäre Einrichtungen, wie etwa die Ludwig Boltzmann Gesellschaft (LBG), das Internationale Institut für angewandte Systemanalyse (IIASA) in Laxenburg bei Wien oder der Complexity Science Hub (CSH) Vienna. Die Forscher kommen großteils von Universitäten aus Kiew, Lwiw (Lemberg), Charkiw und Odessa oder von der Nationalen Akademie der Wissenschaften der Ukraine.

 

 

“Rasche und unbürokratische Starthilfe”

 

 

Das Programm sei einerseits als “rasche und unbürokratische Starthilfe für ukrainische Kolleginnen und Kollegen, die vor dem Krieg nach Österreich flüchten mussten”, gedacht. “Wir möchten damit zugleich eine Perspektive für die Zeit nach dem Krieg geben”, so ÖAW-Präsident Anton Zeilinger. Als Unterstützer mit eingestiegen sind das Austrian Centre of Industrial Biotechnology (ACIB), die LBG, der Wiener Wissenschafts-, Forschungs- und Technologiefonds (WWTF) und die Stadt Wien.

 

 

Die nun in Österreich weiterverfolgten Projekte werden in einem beschleunigten Auswahlverfahren begutachtet, sind themenoffen und reichen von Biologie und Hydrologie über Archäologie, Geschichte und Slawistik bis zur Mathematik, Nanophotonik oder Umweltforschung. Eine der über das Programm in Wien gelandeten Wissenschafterinnen ist Oksana Turkevych. Die Professorin für angewandte Linguistik an der Iwan-Franko-Universität in Lwiw flüchtete Anfang März mit ihrer sechsjährigen Tochter. “Mein Mann brachte uns mit dem Auto zur Landesgrenze, zu Fuß gingen wir nach Polen. Von dort holte uns eine Freundin aus Österreich ab und brachte uns nach Wien”, so Turkevych, die sich nun an der Uni Wien mit dem Thema Ukrainisch als Muttersprache in Österreich und der Entwicklung eines interkulturellen Dialogs zwischen den beiden Sprachen befasst.

 

 

Service: https://stipendien.oeaw.ac.at/stipendien/jesh-ukraine