Der Umgang mit der Pandemie: Stimmungsbilder aus der Bevölkerung
Emotionen: Wut geht zurück, Traurigkeit bleibt Wissenschafter des Complexity Science Hub (CSH) Vienna haben Emotionen von Menschen in sozialen Netzwerken und OnlineForen von Zeitungen sowie aufeiner Plattform speziell für 18 28-jährige Menschen analysiert. Sie kommen zu dem Schluss, dass nach anfänglich starkem Auftreten von Ängsten und Sorgen zu Beginn der Gesundheitskrise(Anstieg um rund 50 %) eine allmähliche Gewöhnung an die Situation eintritt. Rückläufig sind auch Emotionen wie Ärger, Wut und Frustration – hier zeigt sich gegenüber einer Social-MediaAnalyse aus dem Jahr 2019 sogar ein Rückgang um 35 %. Allerdings hält sich bei einem bestimmten Anteil der Nutzer das Gefühl von Traurigkeit, das mit Beginn der Beschränkungen einsetzte, sehr hartnäckig. Es stieg im Vergleich zur Zeit vor der Krise um rund 20 %. Die Wissenschafter fürchten, dass sich damit ein längerfristiges Problem in der Gesellschaft auftut. Gleichzeitig scheint sich jedoch auch mehr Empathie in den Foren zu entwickeln. I Quellen: APA-Science, 17.4.2020; Complexity Science Hub Vienna: Austria social media during COVID-19, Stand 16.4. 2020. Auf: http://www.mpellert.at/covid19_monitor_austria/#platform-for-18–to-28-year-old
Verhaltener Optimismus, Freude über kleine Dinge Die Gesellschaft für innovative Marktforschung (GIM) hat 1.020 Personen in Deutschland zum Umgang mit der Corona-Krise befragt. 87 % sehen eine ganz große Krise für das Land”. Knapp ein Fünftel sieht sich auch selbst in einer Krise, 25 % fühlen sich aus der Bahn geworfen”. Die Einschränkungen werden von einer großen Mehrheit aus Überzeugung mitgetragen und weniger aufgrund von Strafandrohungen. So gaben 79 % an, gerne auf persönliche Freiheiten zu verzichten, wenn dies bei der Krisenbewältigung hilft. Flächendeckenden Missmut konnten die Meinungsforscher von GIM nicht erkennen. Für die Zukunft herrsche sogar ein verhaltener Optimismus” vor. 83 % gaben außerdem an, sich über die kleinen Dinge des Lebens zurzeit sehr zu erfreuen. I Quelle: Gesellschaft für innovative Marktforschung, 9.4.2020: Psychologische Folgen der Pandemie: Mehrheit der Deutschen lässt sich von Corona nicht das Leben bestimmen!