Mal ganz ehrlich: Vieles geht daneben, weil wir an die falschen Sachen denken, bevor wir etwas machen. Sagen wir beispielsweise Zukunft oder Wissensgesellschaft, dann fangen alle an, über Digitalisierung zu reden oder über künstliche Intelligenz. Da denkt man an Programmierer und Design Thinker, an Nerds und Roboter, was sich nicht nur auf den ersten Blick nicht so schnell unterscheiden lässt. Schön und gut, Freunde. Aber was ist eigentlich mit den Förstern?

 

Mit den Förstern?

 

Ja, genau mit denen.

 

Ein Förster ist laut Wikipedia, eine „Person, die in leitender Funktion für die Verwaltung und Bewirtschaftung des Waldes verantwortlich ist“. Also jemand, der weiß, woraus der Wald besteht, wozu er nütze ist, was man mit ihm machen kann. Jemand, der weiß, warum an einer Stelle etwas geschieht, wenn man an einer ganz anderen Stelle etwas gemacht hat. Jemand, der vernetzt denken kann. Der Förster steht für wahre Nachhaltigkeit, vor allem in jenem grundlegenden Sinn dieses so oft gedankenlos dahingesagten Wortes: Er weiß, was die einzelnen Bäume miteinander verbindet. Im Förster manifestiert sich die wahre Leitfigur der Wissensgesellschaft.

Und nur wer verstanden hat, was der Förster tut, weiß auch, warum man dort Programmierer und Nerds, Roboter und all das braucht. Was dabei hilft, ist eine Einsicht des österreichisch-amerikanischen Ökonomen und Unternehmensberaters Peter Drucker, den man zu Recht den Oberförster der Wissensgesellschaft nennen darf. Vor vielen Jahren definierte er die neue Wirtschaft und Gesellschaft nach dem Industriekapitalismus: „Um Wissen produktiv zu machen, müssen wir lernen, sowohl den Wald als auch den einzelnen Baum zu sehen. Wir müssen lernen, Zusammenhänge herzustellen.“ Statt des Jägerlateins der Industriegesellschaft, die nur ein Größer-höher-weiter kennt, setzt diese Försterweisheit auf Verstand und nachhaltiges Denken. Sie hilft uns dabei zu verstehen, wie wir aus einem Problem – der Komplexität – eine Lösung machen, die Wissensgesellschaft.

 

Dass das noch ein wenig kompliziert klingt, liegt daran, dass wir bisher gelernt haben, die Welt als Komplikation zu sehen. Es gilt aber, sie zu begreifen.