Daten mit Gewicht: Analysen von Lieferketten zeigen auch Steuerlücken
Heimische Forscher wollen das globale Handelsnetz vermessen, um Versorgungsengpässe zu verhindern und Steuerbetrug einzudämmen.
Wie problematisch eine Unterbrechung von globalen Lieferketten ist, haben zuletzt drastisch die Coronapandemie und die erste Zeit danach gezeigt. So sorgten beispielsweise Engpässe bei der Versorgung mit Computerchips bei deutschen Autoherstellern in den Jahren 2021 und 2022 immer wieder für Produktionsunterbrechungen in ihren Werken. Das waren aber nur die augenscheinlichsten Auswirkungen der Lieferprobleme. „Solche Versorgungsunterbrechungen verursachten im Jahr 2021 einen geschätzten Verlust von zwei Prozent des weltweiten BIPs, etwa 1,9 Billionen Dollar“, erklärt Anton Pichler vom Wiener Complexity Science Hub. Er ist einer der leitenden Forscher über eine Studie, wie die globalen Lieferketten besser dokumentiert werden könnten („Building an Alliance to Map Supply Networks“), die am Donnerstag im reonommierten Magazin „Science“ veröffentlicht wurde.