Corona in Österreich: Weitere Lockerungen trotz steigender Zahlen? Plan zur Gastro-Öffnung durchgesickert
Die Corona-Zahlen in Österreich steigen leicht. Die Regierung um Kanzler Kurz plant nun wohl ein Zonen-Modell um die Öffnung der Gastronomie zu ermöglichen.
- Coronavirus-Pandemie in Österreich: Nach wochenlangem Lockdown* wurde zuletzt gelockert.
- Experte Peter Klimek rechnet mit steigenden Infektionszahlen und warnt vor weiteren Öffnungen. (siehe Update vom 22. Februar, 12.30 Uhr)
- Die Kurz-Regierung soll über ein Zonen-Modell für die Gastronomie nachdenken. (siehe Update vom 23. Februar, 7.55 Uhr)
- Dieser News-Ticker zur Corona*-Krise in Österreich wird regelmäßig aktualisiert.
Update vom 23. Februar, 7.55 Uhr: Am 1. März will die österreichische Regierung um Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) über mögliche weitere Lockerungen beraten. Weitere Öffnungen werden jedoch nur möglich sein, wenn die Corona-Zahlen in Österreich nicht weiter ansteigen. Komplexitätsforscher Peter Klimek hatte zuletzt vor neuen Lockerungen gewarnt (siehe Update vom 22. Februar, 12.30 Uhr).
Der Druck auf die Regierung wächst allerdings: vonseiten der Wirtschaftskammer, aber auch von den Landeshauptleuten. Laut einem Bericht von oe24.at soll regierungsintern über ein Zonen-Modell für die Gastronomie nach italienischem Vorbild nachgedacht werden.
Bezirke mit einer 7-Tage-Inzidenz über 200 oder über 250 müssten dann in einen Lockdown gehen. Regionen, die einen Inzidenzwert unter 100 aufweisen, könnten demnach weitere Lockerungen versuchen – beispielsweise das Öffnen der Tagesgastronomie, zumindest im Freien. Das könnte ein zusätzlicher Ansporn sein, das Testen und die Kontaktnachverfolgung weiter zu steigern.
Corona in Österreich: Zahlen steigen nach Lockerungen „sehr schnell“ – Experte warnt jetzt eindringlich
Update vom 22. Februar, 12.30 Uhr: Am Sonntag wurden in Österreich 1838 Neuinfektionen gemeldet – der höchste Sonntagswert seit Mitte Dezember. Damals stand die Alpenrepublik kurz vor einem harten Lockdown. Komplexitätsforscher Peter Klimek vom Complexity Science Hub Wien rechnet mit einem weiteren Anstieg der Zahlen in den kommenden Wochen. „Im schlechtesten Fall wird es schon vor Ostern notwendig sein, mit schärferen Maßnahmen gegenzusteuern“, erklärte er im Ö1-Morgenjournal.
Die Entwicklung der Fallzahlen gehe „sehr schnell“, so Klimek. Lockerungen, hohe Testzahlen und die Virus-Mutationen seien die drei Faktoren, die für den Anstieg verantwortlich sind. „Da haben wir in den letzten Wochen gesehen, dass die Pandemie nicht unter Kontrolle ist mit dieser Variante“, mahnte Klimek. Insbesondere die britische Variante B.1.1.7 sei im Osten Österreichs bereits weit verbreitet. „Diese Fälle verdoppeln sich alle zwei bis vier Wochen momentan“, erklärte der Experte.
Klimek hält es derzeit nicht für zielführend über weitere Öffnungen zu sprechen. „Würde eine dritte Welle kommen, würden wir keine so große Welle wie im Herbst aushalten ohne, dass das an die Kapazitätsgrenzen geht“, erklärte der Komplexitätsforscher im Hinblick auf die Auslastung der Intensivstationen.
Wie stark die Infektionszahlen steigen werden, sei weiterhin unklar. „Wir können nur Bandbreiten angeben. Wenn wir da am unteren Rand der Wachstumsrate liegen, dann schaffen wir es vielleicht uns bis Ostern durchzuwurschteln“, so Klimek. Liege man am oberen Rand, müsse man mit schärferen Maßnahmen gegensteuern.
Corona in Österreich: Anschober rechnet mit mehr als einer Million Impfdosen im März
Update vom 21. Februar, 19.10 Uhr: Wie in Deutschland stehen freilich auch in Österreich die Impfungen gegen das heimtückische Coronavirus im Fokus.
Laut Gesundheitsminister Rudolf „Rudi“ Anschober (Die Grünen) haben in der Alpenrepublik mittlerweile mehr als 500.000 Menschen ihre Erstimpfung erhalten, 200.000 Personen davon sind demnach vollimmunisiert.
Im März rechnen wir mit mehr als einer Million Impfdosen.
„Nächste Woche rechnen wir mit der Lieferung von weiteren mehr als 180.000 Impfdosen, im März mit mehr als einer Million“, sagte Anschober an diesem Sonntag. Im zweiten Quartal 2021 werde sich die Liefermenge an Corona-Impfstoff dann verdreifachen.
Coronavirus-Pandemie in Österreich: Corona-Party löst großen Polizeieinsatz in Kärnten aus
Erstmeldung vom 21. Februar: Wien/Klagenfurt – Das könnte teuer werden: Die Polizei in Kärnten hat eine Corona*-Party aufgelöst und unter anderem wegen mutmaßlicher Verstöße gegen die Covid-19-Regeln 50 Anzeigen ausgesprochen – gegen nur fünf Männer.
Spektakulärer Polizeieinsatz in der Coronavirus-Pandemie* in Österreich: In Klagenfurt hatten fünf Männer in einer Firma gefeiert, offenbar der Inhaber und wohl vier Kunden. Am Freitagabend riefen Nachbarn wegen mutmaßlicher Partygeräusche die Polizei, die laut Nachrichtenportal oe24.at fünf Betrunkene in einem Handwerksbetrieb vorfand.
Die AHA-Regeln waren wohl eigenmächtig außer Kraft gesetzt worden. Gegen 22 Uhr musste die Ordnungshüter dem Bericht zufolge ein zweites Mal anrücken. Laut Polizei hatten sich die Betrunkenen mittlerweile aggressiv verhalten, weshalb auch Verstärkung anrückte. Erst unter Androhung von Festnahmen hätten sich die Betrunkenen gesprächsbereit gezeigt.
Coronavirus-Pandemie in Österreich: 50 Anzeigen wegen Verstößen gegen Corona-Regeln – gegen 5 Männer
Das Ergebnis laut der Tageszeitung ÖSTERREICH: 21 Anzeigen wegen Verstößen gegen Covid-19-Schutzmaßnahmen, 20 Anzeigen wegen Lärmbelästigung, fünf wegen Ordnungsstörungen, zwei Anzeigen wegen rassistischer Äußerungen und je eine wegen Anstandsverletzung und aggressivem Verhalten.
Diese Corona-Party dürfte allen Beteiligten in Erinnerung bleiben. Währenddessen gilt ein anderes Bundesland, Tirol, wegen der Ausbreitung der südafrikanischen Coronavirus-Variante* weiter als Sperrgebiet.
Verfolgen Sie alle Entwicklungen zur Corona-Pandemie in Österreich hier im News-Ticker. (pm) *Merkur.de ist Teil des Ippen-Digital-Netzwerks.