So will die EU das Reisen weiter einschränken

 

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, Brüssel

Brüssel legt Vorschläge für Beschränkungen an den Grenzen vor. Sie sollen zwar offen bleiben, um Freizügigkeit zu garantieren. Aber Tests und Auflagen könnten Bürger bald stark einschränken. Auch eine Anpassung der Corona-Ampel verheißt nichts Gutes.

Die EU bereitet sich infolge der britischen und südafrikanischen Corona-Mutationen auf eine deutliche Ausbreitung der Pandemie und höhere Fallzahlen in den kommenden Wochen vor. Nach intensiven Vorarbeiten, die wegen der Dringlichkeit auch am Wochenende bis tief in die Nacht reichten, schlug die EU-Kommission am Montag vor, für bestimmte Länder und Regionen strengere und einheitliche Test- und Quarantäneregeln einzuführen – und damit Reisen innerhalb der EU weiter einzuschränken.

 

EU-Innenkommissarin Ylva Johansson fasste die Botschaft aus Brüssel in einem Satz zusammen: „Die erste Empfehlung ist: Reisen Sie nicht!“ Grenzschließungen soll es aber nicht geben, damit Versorgung und Arbeitnehmerfreizügigkeit garantiert bleiben.

 

Ob die Mitgliedsländer den Empfehlungen der Brüsseler Behörde letztlich folgen, bleibt ihnen überlassen. Aber einige Regierungen haben bereits gehandelt. So gelten in Deutschland schon seit Sonntag für mehr als 20 Länder mit besonders hohen Infektionszahlen neue Regeln bei der Einreise. In Bayern müssen tägliche Grenzgänger bei der Einreise gar alle 48 Stunden einen neuen negativen Corona-Test vorlegen, in Sachsen zweimal die Woche. Am ersten Arbeitstag seit der Verschärfung bildeten sich deshalb Staus vor Grenzübergängen.