Der Tiroler Weg

 

Die südafrikanische Corona-Mutante hat sich in Tirol festgesetzt. Doch die lokalen Politiker schlagen alle Warnungen in den Wind

 

EVA KONZETT

POLITIK, FALTER 06/21 VOM 10.02.2021

Kann man eine Pandemie vertagen? Wie viel Politik verträgt ein Krisenmanagement? Österreich ist gerade eingeladen, die Antworten auf diese beiden Fragen in Echtzeit mitzuverfolgen. Am Beispiel Tirol.

 

Dort breitet sich, ausgehend von den Seilbahnen im Zillertaler Hochfügen im Bezirk Schwaz, die südafrikanische Variante des Coronavirus aus. B.1.351 ist ansteckender als der Wildtyp. Die Mutation spricht nicht mehr so gut auf die bis dato verfügbaren Impfstoffe an. Vielleicht verursacht sie schwerere Krankheitsverläufe. Fest steht: Mit ihr ist nicht zu spaßen. Die Frage ist: Was tun? Bald macht die Rede von einer Quarantäne Tirols die Runde.

 

Das Land Tirol reagiert mit Schulterschluss. Von Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) abwärts trommeln alle, die Wirtschaftsvertreter, die Arbeiterkammer, die Tiroler Nationalratsabgeordneten, eine Nachricht in Richtung Bund: Keine Isolation des heiligen Landes! Auch nicht in Teilen! Die Wiener würden Tirol sonst richtig kennenlernen, drohte (…)