„EM-Siegeszug realistischer als neuer Lockdown“

 

Der Komplexitätsforscher Peter Klimek hat am Montagabend in der „ZiB 2“ gesagt, dass er die Chancen Österreichs auf einen Einzug ins EM-Viertelfinale (durch einen Sieg gegen Italien im Achtelfinale am Samstag) höher einschätzt als dass noch ein weiterer Corona-Lockdown im Herbst notwendig sein könnte. Die Delta-Variante könnte zwar auch in Österreich die Corona-Zahlen wieder ansteigen lassen, aber wenn man die Impfungen forciert und von Antigen- zunehmend auf PCR-Tests umsteigt, sollte kein weiterer Lockdown drohen.

Man könne hoffen, dass weitere Ausbrüche nur regional erfolgen und regional begrenzte Maßnahmen etwa auch in einzelnen Unternehmen oder Schulen reichen. Die von der Regierung angekündigte weitgehende Lockerung der Schutzmaßnahmen hält Klimek angesichts der jetzigen Infektionszahlen für legitim.

Fehler aus dem Vorjahr nicht wiederholen

Sollten die Fallzahlen durch die Delta-Variante wieder steigen, müsse man aufpassen, dass man nicht denselben Fehler macht wie im vergangenen September: Da hat die Regierung die schon lang zuvor angekündigten Öffnungen trotz steigender Zahlen umgesetzt und die Erkrankungen nahmen massiv zu. Wichtig sei es vor allem, schnell und viel zu impfen, denn derzeit hat erst rund ein Viertel der impfbaren Bevölkerung beide Stiche, also vollständigen Schutz.

Außerdem plädierte Klimek dafür, die derzeit vorherrschenden Antigen-Tests durch die genaueren PCR-Tests zu ersetzen. Mit PCR-Testungen könne man z.B. in Innenräumen auf Masken verzichten. Die Öffnung der Nachtgastronomie hält Klimek für vertretbar – wenn rundherum kein Setting dafür gegeben ist, dass sich eine vierte Welle aufbauen kann.