„Momentan kann Politik wenig falsch machen“

 

 

Weniger Tests sind nicht der Hauptgrund für die fallenden Corona-Zahlen. Die dämpfenden Faktoren sind allerdings zeitlich begrenzt.

 

Weniger Tests, weniger Fälle – hängt nicht in dem Ausmaß zusammen, wie man meinen könnte: „Die Zahlen sinken derzeit schneller als exponentiell. Auch die Positiv-Quote der Tests ist gesunken“, so Statistiker Erich Neuwirth. Die Begrenzung auf fünf Gratis-PCR-Tests fällt nicht massiv ins Gewicht – eine Umfrage des Austrian Corona Panel im Jänner zeigte, dass knapp zwei Drittel ohnehin maximal vier Tests pro Monat durchführen.

 

Komplexitätsforscher Peter Klimek nennt drei Faktoren für die Entspannung:

 

 

  • Mehr als 2,6 Millionen positive Fälle seit Jahresbeginn sorgen für eine entsprechende Immunität.

 

  •  Saisonalität: Weniger Ansammlungen in geschlossenen Räumen führen zu niedriger Inzidenz.

 

  •  Plateau: Weil im Moment keine neue Variante auf dem Radar ist, waren die letzten Woche ein Plateau, von dem es zwangsläufig hinuntergehen muss.

 

„Insgesamt überwiegen dämpfende Faktoren, momentan kann die Politik bei Maßnahmen wenig falsch machen. Die Frage ist – wie lange?“, so Klimek. Weil jederzeit neue Varianten folgen können, die Immunisierung zeitlich begrenzt ist: „Die nächste Welle kommt bestimmt, keiner weiß, wie hoch sie ausfällt.“