Studie zeigt: „Osterruhe“ hilft uns aus der Krise

 

Die Wirkung des Lockdowns wird durch eine neue Oxford-Studie bekräftigt. Besonders hilfreich seien – krone.at berichtete – die Schließung von Handel und Gastronomie sowie die Kontaktbeschränkungen. Das ist allerdings mit am unbeliebtesten.

 

Zwischen zehn und 20 Prozent seien die Ansteckungen im Bereich des Handels, der Gastronomie und der körpernahen Dienstleister während der Schließungen zurückgegangen, so das Ergebnis der Oxford-Studie. Untersucht wurden 114 Regionen in sieben Ländern – inklusive Österreich. Konkret heißt das: Auch wenn die Lockdowns noch so unbeliebt sind, sie helfen, die Pandemie in Schach zu halten.

 

Besonders wirksam seien Personenbeschränkungen erklärte der Komplexitätsforscher Peter Klimek dazu auf Ö1 – und zwar dann, wenn sich nur zwei Personen aus zwei Haushalten treffen dürfen. Sind Zusammentreffen mehrerer Personen erlaubt, sei kaum noch ein Effekt spürbar.

Laut der Studie greifen zudem die Präventionskonzepte in den Schulen. Denn der Effekt der Schulschließung sei in der ersten Welle deutlich stärker als in der zweiten Welle gewesen. „Die Maßnahmen sind also nicht sinnlos“, sagt Klimek – und: „lange, weiche Lockdowns sind weniger wirksam als kurze, harte“.

 

Die „Osterruhe“ sei also nützlich, bekräftigt der Forscher. Und nötig, wie die Zahlen zeigen: 3137 Neuinfektionen wurden am Karfreitag bundesweit vermeldet.

 

Mehrheit gegen kurzen, aber harten Lockdown

 

Doch wie sieht das die Bevölkerung? Das befragt das Team rund um Bernhard Kittel seit einem Jahr im Zuge des „Austrian Corona Panel Projekts“ der Uni Wien. Die jüngste Befragungsrunde fand im März statt. Die Aussage „möglichst harte Maßnahmen für eine kürzere Krise“ befürworteten damals rund 43 Prozent – 20 davon stimmten „voll und ganz“, 23 „eher“ zu.

 

Die österreichische Bevölkerung ist laut den Befragungen also mehrheitlich gegen kurze, aber harte Maßnahmen. Auf der anderen Seite aber wollen mehr Menschen (37%) die „Maßnahmen erst lockern, wenn die Neuansteckungen bei null sind“, also dies nicht zu tun (32%) – ein weiteres Drittel gab hier „teils, teils“ an. Wirklich eindeutig sind die Ergebnisse also nicht.

Das ist bei den Schulschließungen klarer: Hier sind 74 Prozent dagegen. Ebenfalls 74 Prozent halten nichts von der Schließung des Handels. Unbeliebt sind die Besuchsverbote in Pflege- und Seniorenheimen, hier sind 65 Prozent dagegen.

 

Weniger Probleme haben die Österreicher mit dem Verbot von Veranstaltungen mit vielen Teilnehmern (73%), der Einschränkung der Reisefreiheit (64%) und der Maskenpflicht in Geschäften und Öffis (79%) – hier gab jeweils weit mehr als die Hälfte der Befragten an, die Maßnahme sollte derzeit „auf jeden Fall“ oder „eher“ gelten.

 

Zustimmung ändert sich im Pandemieverlauf

 

Was man aus den fortlaufenden Befragungen aber auch weiß: Die Einschätzungen ändern sich im Pandemieverlauf. So weiß man etwa aus der zweiten Welle, dass die Zustimmung den Maßnahmen gegenüber wuchs, je angespannter die Lage wurde. Ob dies im Zuge der dritten Welle auch der Fall ist, wird sich bei den nächsten Befragungen im April zeigen.

 

Kronen Zeitung/krone.at