Feiern nur mit Jaukerl
Impfpartys könnten zum Türöffner für Wiener Clubs werden
Türsteher. Früher gab’s beim Einritt in den Club Gesichtskontrolle, bald könnte statt des richtigen Looks der Impfpass begutachtet werden.
Die für 1. Juli angedachten Öffnungsschritte für Clubs und Diskotheken werden von manchen skeptisch gesehen. So sprach etwa Virologe Norbert Nowotny zuletzt von Bauchweh”, das ihm der Gedanke an weitere Öffnungsschritte wie etwa für Clubs verursache. Optimistischer zeigte sich Komplexitätsforscher Peter Klimek: Er glaubt, dass Partygänger nicht als Superspreader fungieren. Denn in der Clubkultur und Nachtgastronomie würden insgesamt bevölkerungsweit zu wenig Kontakte stattfinden. Daher sollte die Öffnung keine wesentliche Rolle beim Aufbau einer eventuellen vierten Welle spielen. Doch sicher ist sicher – in Wien könnten die Clubs nur unter Verschärfung der 3-G-Regel geöffnet werden. Etwa nur für geimpfte oder genesene Personen, aber nicht für getestete. Branchensprecher zeigten sich über derartige Überlegungen empört und sprachen von Impfpflicht” für die Nachtgastronomie und von Diskriminierung”.
Geimpfte sind jedenfalls in jener Generation, für die die Öffnung der Clubs besonders wichtig ist, immer noch rar. Reguläre Impf-Termine für Junge gab es lange nicht. Mitte Juni waren erst 11 Prozent der 18- bis 24- Jährigen in Österreich geimpft. Im EU-Schnitt ist das kein schlechter Wert. In Frankreich waren es nur 3 Prozent, in Italien 8 Prozent. Signifikant besser lag etwa Malta mit 22 Prozent. In Wien waren bei den 20- bis 29- Jährigen rund 36 und bei den 16- bis 19-Jährigen 15 Prozent erstgeimpft. Das soll sich rasch ändern. Für die Altersgruppe von 18 bis 30 stehen ab Montag in Wien 35.000 Impftermine zur Verfügung. Immunisiert werden die jungen Erwachsenen mit dem Vakzin von Johnson & Johnson. Hier ist für den vollen Schutz nur eine Impfung notwendig. Die Stadt will daraus eine regelrechte Impfparty machen – geimpft wird zu Musik.