Lockdown für Ungeimpfte wird immer wahrscheinlicher
In Österreich wird ein Lockdown für Ungeimpfte immer wahrscheinlicher. Schon in zwei Wochen könnte es in manchen Bundesländern zum Gastro-Lockdown kommen, weil die Infektionszahlen steigen und sich die Intensivstationen immer weiter füllen. Experten warnen, dass sich die Zahl der Intensivpatienten in den nächsten zwei Wochen verdoppeln könnte.
ÖSTERREICH. Bekanntermaßen orientiert sich der 5-Stufenplan der Regierung an der Auslastung der Intensivstationen mit Corona-Patienten. Aktuell müssen 265 Covid-Patienten in den heimischen Intensivstationen behandelt werden. Diese Zahl könnte schon recht bald steigen, warnen Experten. “Der Anstieg bei den Fallzahlen, den wir seit zwei Wochen sehen, beginnt jetzt auf den Intensivstationen anzukommen”, so Komplexitätsforscher Peter Klimek vom Complexity Science Hub in Wien.
Verordnung wird “vorsorglich” vorbereitet
In Österreich leuchten derzeit sieben Bundesländer rot auf der Corona-Ampel. Am Donnerstag wurde mit 4.248 Corona-Neuinfektionen der zweithöchste Jahreswert gemeldet. Zudem ist mit 265 Intensivpatienten bald die nächste Messlatte im Stufenplan erreicht. Ab einer Belegung von 300 Intensivbetten mit Corona-Patienten startet die nächste Phase im Stufenplan der Regierung. Eine entsprechende Verordnung wird gerade “vorsorglich” vorbereitet, so das Gesundheitsministerium.
Verschärfungen: Stufe 2 bald erreicht
Das Covid-Prognosekonsortium der Bundesregierung geht davon aus, dass man Stufe 2 schon relativ bald erreichen werde. Demnach könnten schon in zwei bis drei Wochen zwischen 300 und 435 Covid-Patienten auf intensivmedizinische Betreuung angewiesen sein. Der Stufenplan orientiert sich an der Auslastung der Intensivstationen mit Corona-Patienten.
Gastro-Lockdown für Ungeimpfte
Ab 500 belegten Intensivbetten tritt Stufe 4 in Kraft. Das hätte den Gastro-Lockdown für Ungeimpfte zur Folge, denn Stufe 4 bedeutet das Aus für 3G. Dann wäre der Zutritt in die Gastronomie nur mehr mit einem Impf- oder Genesungsnachweis möglich. Das könnte bereits am 11. November Realität werden, so die Prognosen.
Kein Krisentreffen geplant
Noch nimmt die Regierung die Situation relativ gelassen. Ein Krisentreffen ist aktuell nicht geplant. Neo-Kanzler Alexander Schallenberg (ÖVP) reist am Sonntag zur Klimakonferenz nach Glasgow. Aus seinem Büro hieß es, dass davor keine Treffen der Regierungsspitze zur Corona-Lage geplant seien.
Der 5-Stufen-Plan
Stufe 1: Überall dort, wo vor Einführung des “Stufenplans” ein einfacher Gesichtsschutz anzulegen war, ist nun die höherwertige FFP2-Maske zu tragen. Die 3G-Regel wurde mit Inkrafttreten der Stufe eins auf Veranstaltungen ab 25 Personen ausgedehnt (davor ab 100 Personen). Antigen-Testsnur 24 Stunden lang für einen 3G-Nachweis gültig (statt zuvor 48 Stunden).
Stufe 2: Ab 300 belegten Betten. Dann gilt eine 2G-Regel in der Nachtgastronomie und “ähnlichen Settings” wie etwa Après-Ski, sowie bei Veranstaltungen ohne zugewiesene Sitzplätze mit mehr als 500 Personen. Ungeimpfte dürfen also nicht mehr in die Nachtgastro und zu Veranstaltungen.
Stufe 3: Ab 400 Betten bedeutet, nur mehr Zutritt mit 3G, Geimpfte, Genesene oder Personen mit aktuellem PCR-Test.
Stufe 4: Ab 500 Intensivbetten, bedeutet: 2G-Regel: Gastronomie, Events und Zusammenkünfte ab 25 Personen können nur noch von Geimpften und Genesenen besucht werden. Auch ein PCR-Test reicht dann nicht mehr aus.
Stufe 5: Ab 600 Betten, bringt einen Lockdown für Ungeimpfte.