Medikament und Simulator

 

Molnupiravir soll die Virenlast der Infizierten deutlich senken

 

Von Christine Lugmayr

 

 

Neues Medikament?

 

Endlich gibt es wieder einmal positive Neuigkeiten in Hinblick auf die Entwicklung eines Wirkstoffes zur Behandlung von Covid. Bei Probanden, die das von Merck und dem US-Unternehmen Ridgback Bio entwickelte Medikament Molnupiravir erhielten, konnte die Virenlast im frühen Krankheitsverlauf deutlich reduziert werden. Derzeit laufen die Studien der Phase 2/3. Im Mai sollen schließlich endgültige Ergebnisse vorliegen. Merck stellte die Covid-Impfstoffentwicklung ein, nachdem nicht die gewünschten Immunreaktion erzielt werden konnte. Seither konzentriert sich der Konzern auf Covid-Medikamente.

 

Freiwillig infiziert

 

In Großbritannien startete die weltweit erste Studie, bei der junge, gesunde Menschen absichtlich mit dem Coronavirus infiziert werden. Die Infizierten werden anschließend rund um die Uhr überwacht. Die Forscher wollen so herausfinden, wie das Immunsystem auf das Virus reagiert und auf welche Weise Infizierte Viruspartikel in die Umgebung abgeben. Die Studie ist umstritten und wird etwa vom deutsche Verband Forschender Arzneimittelhersteller als “unethisch” abgelehnt.

 

Diabetes

 

Diabetespatienten erkranken häufiger schwer an Corona. Das bestätigte nun auch eine Tiroler Studie. Michael Joannidis, Leiter der internistischen Intensivstation der Universitätsklinik Innsbruck, untersuchte gemeinsam mit seinem Team den HbA1c Wert von 256 Intensivpatienten. Dieser zeigt an, ob jemand einen chronisch erhöhten Blutzucker hat. Das Ergebnis: “Bei 86,96 Prozent haben wir Prädiabetes oder Diabetes festgestellt”, sagt Joannidis. Allerdings hätten vielen von ihnen nicht gewusst, dass sie daran leiden.

 

Neurologische Folgen

 

Dass Sars-CoV-2 auch das Nervensystem angreifen kann, ist bereits bekannt. Zu den häufigsten Folgen zählen das chronische Erschöpfungssyndrom, Schmerzen, Konzentrationsstörungen, Gedächtnisprobleme und Schlafstörungen. Diese können Wochen und sogar noch Monate nach der akuten Infektion anhalten. Allerdings können auch lebensbedrohliche Erkrankungen wie Gehirnhautentzündungen oder Schlaganfälle auftreten. In einem Langzeitprojekt wollen Wissenschaftler nun untersuchen, ob eine Covid-Infektion neurodegenerative Erkrankungen wie z. B. Alzheimer hervorrufen kann.

 

Simulator für Schulen

 

Die Experten des Complexity Science Hubs (CSH) Vienna entwickelten einen Simulator, um festzustellen, wie gut einzelne Präventionsmaßnahmen an Schulen helfen. Damit kann man sehen, wie sich etwa Maskenpflicht oder Klassenteilungen auf das Infektionsgeschehen auswirken. Als Datengrundlage für den Simulator dienen Informationen, die aus den Schulclustern im vergangenen Jahr gewonnen wurden. https://vis.csh.ac.at/covid-schools/