Forscher fordern Vernetzen von Daten

 

WIEN Wissenschafter drängen auf einen besseren Datenzugang zur Bekämpfung der Corona-Krise. So kritisiert Komplexitätsforscher Peter Klimek, dass nicht erhoben wird, welche Berufe mit hohem Ansteckungsrisikoverbunden sind. Wäre der sozioökonomische Status der Erkrankten (Beruf, Einkommen, Bildung) bekannt, könnte geklärt werden, ob etwa in der Gastronomie ein höheres Ansteckungsrisikoherrscht. Wirte-Vertreter argumentieren damit, dass seit der Öffnung in Vorarlberg keine einzige Corona-Infektion in einem Lokal registriert wurde. Dabei liefern internationale Studien sehr wohl eindeutige Belege für Ansteckungen in Gastronomiebetrieben, wie Klimek betont.

 

Gefährdete Berufe

 

Das Norwegische Institut für Öffentliche Gesundheit hat im November Kellner als Berufsgruppe mit dem höchsten Risiko identifiziert. Danach folgen Schaffner, Bus-/Taxifahrer, Ärzte, Reinigungskräfte und Kinderbetreuer. Für Österreich liegen derartige Auswertungen nicht vor, obwohl alle nötigen Informationen vorhanden wären. Die Corona-Ampelkommission hat zuletzt die Verknüpfung der Gesundheitsdaten von Bund, Ländern und Sozialversicherungen gefordert. Letztere können sich das vorstellen aber unter eigener Oberhoheit, so Dachverband-Chef Peter Lehner.