Komplexitätsforscher Klimek über momentane Corona-Situation

 

 

Ö1 | Mittagsjournal | 02.11.2021 | 12:05 Uhr

 

 

Die Zahl der Coronainfektionen steigt und, was noch mehr Sorgen macht, auch die Zahl der
Spitalspatienten und jener Covid-Erkrankten, die auf einer Intensivstation behandelt werden müssen.
Heute liegen wir erstmals wieder über der Marke von 300 besetzten Intensivbetten. Wien und
Vorarlberg preschen jetzt mit der dritten Impfung vor. Ab sofort kann sich jeder impfen lassen, wenn
die zweite Impfung mindestens sechs Monate zurückliegt. Die beiden Länder haben damit die
Empfehlung des nationalen Impfgremiums schon vorweggenommen. Dieses Gremium, das das
Gesundheitsministerium berät, tagt seit einer Stunde und wird – das ist schon klar – seine
Empfehlungen ändern. Die sogenannte Booster-Impfung, also der Drittstich, soll bei allen ab 18
Jahren schon nach sechs Monaten möglich sein. Damit wolle man in der Vorgehensweise eine
Erleichterung schaffen, sagt die Infektiologin Ursula Wiedermann-Schmidt von der MedUni. Das
Impfgremium adaptiert somit seine bisherigen Empfehlungen. Bisher galt: Sechs Monate nach der
zweiten Impfung sollten vor allem ältere Personen, Risikogruppen oder Personen in exponierten
Berufen die dritte Impfung bekommen, außerdem jene, die zuerst mit AstraZeneca geimpft wurden.
Die Fallanstiege der letzten Wochen würden jetzt in den Intensivstationen ankommen, sagt
Komplexitätsforscher Peter Klimek. Er geht davon aus, dass man in den kommenden Wochen mit
über 400 belegten Intensivbetten rechnen müsse.

 

 

O-Ton: Ursula Wiedermann-Schmidt (Infektiologin, MedUni Wien), Peter Klimek
(Komplexitätsforscher, Universität Wien/am Telefon)