Schulen: Expert_innen für stärkere Maßnahmen
Ö1 | Morgenjournal | 19.03.2021 | 07:00 Uhr
Die Corona-Infektionen steigen bei Schülerinnen und Schülern besonders stark an. Interessant ist
dabei laut Komplexitätsforscher Peter Klimek, dass die Zahlen nicht in allen Bundesländern gleich
stark steigen, obwohl die britische Virusmutation mittlerweile überall vorhanden ist. Testen alleine
würde zudem nicht ausreichen. Man müsse überprüfen, ob man beim Isolieren von Fällen, dem
Schließen von Klassen und der Kommunikation mit den Eltern bezüglich der Infektionslage
konsequent genug sei, um die Infektionsausbreitung nachhaltig zu reduzieren. Die Stadt Wien hat
jetzt reagiert und verstärkt die Vorsichtsmaßnahmen. Treten in einer Klasse oder Gruppe zwei
positive Fälle auf wird diese sofort geschlossen. Unterricht und Betreuung wird erst nach 14 Tagen
wieder aufgenommen. Tritt nur ein positiver Fall müssen nun die Mitschüler*innen in Quarantäne. Zu
diskutieren wäre laut Klimek eine Ausweitung der Teststrategie auf Kindergärten. Dort wurde bislang
kaum getestet. Virologen schlagen außerdem vor, die Osterferien zu verlängern. Diesem Vorschlag
kann auch Klimek etwas abgewinnen, wobei er nur gesamtgesellschaftliche Anstrengung für sinnvoll
erachtet. Schulen zusperren und Schanigärten aufsperren wäre keine nachhaltige
Herangehensweise.
O-Ton: Peter Klimek (Komplexitätsforscher)