Studie: Welche Maßnahmen bringen am meisten?

 

Ö1 | Morgenjournal | 02.04.2021 | 07:02 Uhr

 

Laut einer Studie der Universität Oxford zeigen die Maßnahmen gegen Corona Wirkung.
Forscher*innen haben sich einzelne Maßnahmen in 114 Regionen in sieben Ländern näher
angesehen und herausgefunden, dass den größten Effekt während der zweiten Welle das Schließen
von Geschäften, der Gastronomie und körpernahen Dienstleistungen gebracht hatte. Der
Komplexitätsforscher Peter Klimek erklärt, dass die Ansteckungsraten in diesen Bereichen am
stärksten zurück gegangen sind. Man konnte eine Reduktion von je 20 Prozent festmachen. Warum
das so ist, ist derzeit noch unklar. Es könnte daran liegen, dass sich etwa Angestellte untereinander
weniger anstecken oder dass sich die Bevölkerung beim Einkaufen ansteckt oder eben ein offener
Handel ein Anreiz ist, das Haus zu verlassen und sich mit anderen Personen zu treffen. Die Studie
zeigt auch: wenn sich nur zwei Personen aus zwei Haushalten treffen dürfen, verringert sich die
Ansteckung am meisten. Wenn Zusammentreffen von mehr als zwei Haushalten erlaubt sind, ist
kaum mehr ein Effekt sichtbar. Das Schließen von Schulen hatte hingegen aufgrund der
Präventionskonzepte wesentlich weniger Einfluss auf die Ansteckungen als noch in der ersten Welle.
Auch wenn die Maßnahmen nicht mehr ganz so wirksam sind wie noch in der ersten Welle hält
Klimek sie weiterhin für sinnvoll. Er plädiert außerdem für harte kurze Lockdowns als lange weiche
Lockdowns, die pandemiemüde machen würden.
O-Ton: Peter Klimek (Komplexitätsforscher)