Die Corona Koryphäen
Sie sind Österreichs Elite der Virologen, Mediziner, Hygieniker & Forscher. Und sie sind die Experten der Regierung und erklären uns die Pandemie.
In Zeiten der Pandemie finden wissenschaftliche Debatten öffentlich statt, Virologen und Corona-Experten werden zu Medienstars. Wien. Es war ein eindeutiges Statement der Regierung: Statt dem Corona-Quartett von Kanzler Kurz, Vize Kogler, Innenminister Nehammer und Gesundheitsminister Anschober traten Mitte Jänner die Corona-Taskforce-Mitglieder Oswald Wagner (Vize-Rektor MedUni Wien), Herwig Ostermann (Gesundheit Österreich), Virologe Andreas Bergthaler sowie Statistiker Erich Neuwirth vor laufende Kameras, um weitere Maßnahmen einzuläuten. Mittlerweile sind Experten zu Gesichtern im Kampfgegen das Virus geworden, zu Alltagsbegleitern: Als Mahner ebenso wie als Bereiter einer Zukunft, in der Corona seinen Schrecken verloren haben wird.
H. Brodnig
Bernd Lamprecht, Kepler Uni-Klinikum Linz
Top-Mediziner.
Der Vorstand der Klinik für Lungenheilkunde und ZiB2 -Dauergast plädiert für: Langsam öffnen. Dafür braucht es viel Disziplin. Wir haben es wieder einmal selbst in der Hand.
Umweltmediziner & Virologe Hans-Peter Hutter MedUni Wien.
Er sagt: Wir müssen eine Balance zwischen Eindämmungder Krankheit und weniger Druck auf die Bevölkerung finden.
Virologin Elisabeth Puchhammer-Stöckl Wissenschafterin des Jahres.
Die Star-Medizinerin, die unter anderem auch die Regierung berät, geht mittlerweile davon aus: “Mehr als eine Million Österreicher dürften bereits eine Infektion mit dem Virus hinter sich haben”.
Simulationsforscher Niki Popper von der TU Wien
Hoffnung.
Der Wissenschafter wagte kürzlich die Prognose: “Ab April, das zeigt die Erfahrung aus dem letzten Jahr, wird die Ausbreitung geringer. Bis dahin könnten wir es gemanagt haben.”
Komplexitätsforscher & Physiker Peter Klimek:
Anderes Bild.
Der Prognoseforscher und Regierungsberater empfiehlt Reisebeschränkungen innerhalb Österreichs und fürchtet, dass die britsche Variante bei uns durchschlagen wird.
Monika Redlberger-Fritz, Virologin/MedUni Wien
Gleiches Bild.
Auch die Spitzenmedizinerin sagt: Die Mutation ist um 50 Prozent ansteckender als das ursprüngliche Virus und bringt eine Verschärfung der Lage mit sich. Sie hofft auf eine Entspannung bis Jahresende.
Impfgremium Herdenschutz. Den erwartet sich der Spezialist für Reisemedizin von den SARS-CoV Vakzinen vorerst nicht. Es gäbe zu viele Kinder, für welche die Impfstoffe noch nicht vorgesehen sind, dort könnte das Virus weiter zirkulieren.
GerryFoitik, Bundesrettungskommandant
Der Rot-Kreuz-Chef wirbt für die Stopp Corona -App. Gerade jetzt macht es Sinn, Tracing-Apps als digitales Gegenmittelgegen die Ausbreitung des Virus zu nutzen. Über 10.000 Nutzer warnten so bereits ihre Kontakte.
Florian Thalhammer,Infektiologe/MedUniWien
Tests.
Nicht nur wie jetzt für den Friseurbesuch, Thalhammer hält auch das Vorlegen eines negativenTests für Veranstaltungen oder Restaurantbesuche für notwendig. Bei Hotels sollte er jeden dritten Tag erneuertwerden.
Epidemiologe Gerald Gartlehner / Donau Uni Krems
Gefahr.
Die jetzigen Öffnungsschritte sieht der Experte als epidemiologisches Spiel mit dem Feuer . Die Zahlen seien weiterhin zu hoch und die Gefahr groß, dass es wieder zu einem raschen Wachstum komme.
Infektiologe Christoph Wenisch, Klinik Favoriten
Sieger-Pose.
Das Impf-Foto des Leiters des Corona-Spitals mit dem in die Luft gestreckten Victory-Zeichen ist um die Welt gegangen. Mittlerweile hat der Mediziner seine zweite Covid-19-Schutzimpfung erhalten: “Beschwerden: null!”
Günter Weiss, Infektiologe Uniklinik Innsbruck
Perspektive.
Der Chefder Inneren Medizin ist Befürworter der Lockdown-Lockerungen. Für ihn gilt es, “die erschöpfte und perspektivlose Bevölkerungwieder ins Boot zu holen.” Denn die Stimmung könnte sonst kippen.