Warum wir nicht von russischem Gas loskommen

 

 

ORF 2 | Magazin | Eco | 23.06.2022 | 22:31 Uhr

 

 

In Deutschland wurde heute die zweite Alarmstufe des Notfallplans ausgerufen, weil deutlich weniger
Gas aus Russland geliefert wird. Österreich zieht da nicht mit, obwohl auch in Österreich weniger
Gas ankommt. Österreich bleibt bei der Notfallvorstufe, weil die Gasmengen den Verbrauch noch
decken. Wenn die Speicher bis zum Winter nicht zu 80 Prozent gefüllt sind, dann gibt es weitere
Schritte. Morgen ist der russische Überfall auf die Ukraine vier Monate her. Seitdem ist klar, dass
man sich trotz hoher Abhängigkeit von russischem Gas nicht mehr auf die Lieferungen verlassen
kann. Sowohl die Politik als auch die OMV haben ja mit Absicht auf die Zusammenarbeit mit
Russland gesetzt und das habe keiner so wirklich weitergedacht, dass das im Falle von
irgendwelchen politischen Verwerfungen ein Problem sein könnte, so Walter Boltz. Eine Strategie
wäre Alternativen zum Gas. Zurück in die Vergangenheit: Mellach bei Graz. Hier steht ein Stück
Energiegeschichte, das jetzt wiederbelebt werden soll. Erst vor zwei Jahren wurde Österreichs letztes
Kohlekraftwerk zugesperrt.

 

 

O-Ton: Leonore Gewessler (Energieministerin, Die Grünen), Walter Boltz (ehemaliger Vorstand,
E-Control), Carola Millgramm (Leiterin, Abteilung Gas, E-Control), Wolfgang Anzengruber
(ehemaliger Generaldirektor, Verbund Österreich), Werner Kogler (steirischer Landessprecher, Die
Grünen/Archivaufnahme 2009), Stefan Thurner (Präsident, Complexity Science Hub, Wien), Heimo
Scheuch (Vorstandsvorsitzender, Wienerberger)