Immer mehr Kinder leiden unter Lockdown

 

ORF 2 | Thema | 01.02.2021 | 21:08

 

Seit heute ist fix: Schülerinnen und Schüler aller Schulstufen dürfen, wenn auch mit Auflagen, nach ihren Semesterferien zurück in ihre Klassen. Zuletzt ist der Druck auf die Politik besonders groß geworden, weil die psychischen Erkrankungen bei Jugendlichen stark zunehmen.

 

In der Schule pauken Jugendliche nicht nur Schulstoff, sie schließen Freundschaften, tauschen sich aus, loten Grenzen aus. All das fällt im Lockdown weg. Leben die Kinder mit ihren Eltern und Geschwistern dann auch noch auf engstem Raum, wo sie familiären Konflikten kaum aus dem Weg gehen können, verstärkt das die Problematik. Noch nie waren die Wartelisten für Therapieplätze so lange wie jetzt. Die häufigsten Diagnosen: Depressionen und Essstörungen. An der Kinder- und Jugendpsychiatrie am AKH Wien müssen Ärztinnen und Ärzte mittlerweile das tun, was sie vermeiden wollten – entscheiden, wer einen Platz bekommt und wer nicht. Auf der Warteliste sind normalerweise fünf Kinder und Jugendliche, momentan 15.

 

O-Ton: Helena (15 Jahre), Paul Plener (Kinder- und Jugendpsychiatrie, AKH Wien), Evelyn
Blanka-Klimstein (Wohngruppe Kaya, Diakonie Linz), Magdalena (19 Jahre), Birgit (18 Jahre),
diverse Schüler (ungenannt), Minela Mujezin (Pädagogin, NMS Gassergasse), Peter Klimek
(Komplexitätsforscher, Complexity Science Hub Vienna), Andrea Walach (Direktorin, NMS
Gassergasse)