Der erste Coronavirus-Fall in Salzburg ist eine 36-jährige Frau, die in Fusch an der Großglocknerstraße zu Besuch war. Das wurde am 29. Februar bestätigt. Erst zwischen 4. und 6. März gab es die nächsten drei positiven Fälle im Bundesland. Anzeigepflichtig ist die Viruserkrankung in Österreich schon seit dem 25. Jänner 2020.
Vom Verdachtsfall bis zum ersten Lockdown
Von den ersten Verdachtsfällen dauerte es nicht lange bis zum ersten Lockdown. In der folgenden Grafik findet ihr die Entwicklung der Neuinfektionen von 28. Februar bis zum 31. Mai, also inklusive dem ersten Lockdown, der von 16. März bis 29. Mai dauerte.
In den Bundesländern präsentierten sich die Zahlen zum Ende des ersten Lockdowns recht erfreulich. Insgesamt gab es deutlich mehr Genesene als Erkrankte. Am meisten Infizierte wies bis zu diesem Zeitpunkt Tirol (3.537) auf, gefolgt von Wien (3.229) und Niederösterreich (2.867). Salzburg lag mit 1.220 im Mittelfeld.
Entspannung und Ankündigung der zweiten Welle im Sommer
Nach der Wiedereröffnung des Landes blieben die Zahlen relativ konstant. Doch schon mit Ende Juni war ein neuerlicher leichter Anstieg zu beobachten. Der setzte sich in den restlichen Sommermonaten fort und die Anstiegskurve wurde im September immer steiler. Während Rudolf Anschober (Grüne) Anfang Juni noch sagte: “Ich bin sehr optimistisch, dass es in Österreich zu keiner zweiten Welle kommen wird”, widersprachen Experten wie der Komplexitätsforscher Stefan Thurner vom Complexity Science Hub (CSH) Vienna Ende Juni. Demnach deuteten die Zahlen schon damals auf eine zweite Welle in Österreich hin. Am 13. September sagte Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP): “Was wir gerade erleben, ist der Beginn der zweiten Welle.”
Mit zunehmend mehr Neuinfektionen wurde auch die Lage in den Spitälern wieder ernster. Innerhalb weniger Wochen stieg die Zahl der Coronavirus-Erkrankten in den Krankenhäusern von 64 am 30. Juni auf 364 am 21. September an (siehe Grafik unten).
Infektionen auf Höchstwert
Die zweite Welle schlug in Österreich mit voller Wucht ein. Die Neuinfektionen erreichten am 11. November mit 9.212 einen Höchstwert, der jenen von März (1.050) um mehr als das achtfache übertraf. Allerdings wird auch deutlich mehr getestet: 16.834 Tests wurden am 1. April eingemeldet, am 11. November waren es bereits 2.537.179. Damit wurden 150 Mal mehr Abstriche durchgeführt und analysiert. Das Ziel, die Kurve ähnlich schnell wie im Frühjahr abzuflachen, ist bisher nicht erreicht worden. Stattdessen wird der dritte Lockdown verlängert (SALZBURG24 hat berichtet).
Bei den Todesfällen gab es einen ähnlich starken Ausschlag nach oben. Mit Herbst stieg die Zahl jener Menschen, die an den Folgen einer Coronavirus-Infektion gestorben sind. Der traurige Höhepunkt wurde am 3. Dezember erreicht: Innerhalb von 24 Stunden starben 121 Menschen. Im April lag die Höchstzahl der täglichen Todesfälle bei 21. Insgesamt sind bis 17. Jänner 2021 mehr als 7.000 Menschen mit oder an dem Virus gestorben.
Corona-Zahlen nach Bundesländern
In den Bundesländern reicht die Zahl der bestätigten Coronavirus-Fälle von 10.159 im Burgenland bis zu 78.143 in Wien. In der folgenden Karte findet ihr einen Überblick über die Lage in den einzelnen Ländern (Stand Montag, 8.00 bzw. 9.30 Uhr).
Zahl der Neuinfektionen weiter zu hoch
Trotz Impfung, die von der Politik als “Licht am Ende des Tunnels” bezeichnet wurde, ist ein Ende der Pandemie noch nicht in Sicht. Die aktuellen Daten haben viel mehr dazu geführt, dass die Beschränkungen in Österreich nochmals verschärft wurden. Bis 7. Februar erhofft sich Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) eine Sieben-Tage-Inzidenz von 50. Aktuell liegt sie laut AGES noch bei 128,8. Spätestens, wenn der vulnerabelste Teil der Gesellschaft geimpft ist, erhofft man sich Entspannung und ein Abflachen der Kurve.