Tirol plant wegen Corona ein größeres Krankenquartier
Die Bettenkapazität muss in Tirol um 25 Prozent erhöht werden. Es laufen bereits die Planungen, wo diese eingerichtet werden.
Innsbruck –Ähnlich wie in Wien – in der Messehalle entsteht ein Groß-Lazarett mit bis zu 880 Betten – könnte auch in Tirol bald ein größeres Krankenquartier außerhalb der Krankenhäuser entstehen. In diesem könnten dann leichte Fälle versorgt und die Spitäler für intensivere Fälle entlastet werden. „Ein solches Quartier ist auch in Tirol ein Thema, hier laufen noch die Gespräche“, sagt Christiane Widmann, Pressesprecherin des Roten Kreuzes in Tirol.
Von Seiten das Landes Tirol werden diese Überlegungen bestätigt. Man sei auf der Suche nach weiteren Kapazitäten für leichter erkrankte Personen. Dazu tagte gestern Nachmittag der Krisenstab des Landes. Auskünfte, wo in Tirol dieses Krankenquartier entstehen könnte und in welcher Größe, gebe es noch keine. „Hier ist man derzeit in Abstimmung“, heißt es aus dem Landhaus.
Dass eine Erhöhung der Bettenkapazität in den Bundesländern um 25 Prozent notwendig ist, zeigen die Berechnungen des Complexity Science Hub Vienna (CSH). Sie lassen bei der gegenwärtigen Ausbreitungsrate das Erreichen der Kapazitätsgrenze in Tirol bei Intensivbetten am 16. März, bei den Betten der Inneren Medizin am 17. März und bei allen Betten am 23. März erwarten. Sollten die gesetzten Maßnahmen der Regierung greifen, könnte sich das Erreichen der Kapazitätsgrenze bei allen Betten in Tirol bis 25. März hinauszögern.
Die Annahmen basieren auf einer Verdoppelungsrate von derzeit 2,27 Tagen („ohne Maßnahmen“) bzw. auf einer Verdoppelungsrate der bestätigten Infektionen von 3,6 Tagen, wenn die Maßnahmen greifen. (aha)