Experte: Zeit nach Weihnachten entscheidend

 

Zu Weihnachten werden sich wohl viele mit dem Virus infizieren, sagt der Komplexitätsforscher Peter Klimek in „Wien heute“ am Freitagabend. Das Vorgehen nach den Feiertagen, besonders an Silvester, sei entscheidend.

 

Mit den derzeitigen Lockerungen wäre man nicht durch den Jänner gekommen, sagte Klimek vom Complexity Science Hub Vienna. „Die Zahlen sind nach wie vor viel zu hoch. Die Situation auf den Intensivstationen ist alarmierend,“ so der Experte.

Weihnachtszeit als „Gelegenheit“

 

Klimek sieht die Weihnachtszeit als eine „Gelegenheit“ an. Denn da haben viele Einrichtungen ohnehin geschlossen, wie etwa die Schulen. Diese Phase könne man nun nutzen, um die Zahlen deutlich zu senken, meinte der Experte. Zu Weihnachten würde es jedenfalls noch zu vielen Ansteckungen kommen:

 

„Wir wissen, dass gerade bei diesen Zusammenkünften und familiären Feiern, das Ansteckungsrisiko am höchsten ist,“ sagt Klimek. Das Vorgehen nach den Feiertagen sei also entscheidend, besonders im Hinblick auf Silvester: „Wenn ich mich am 24. oder 25. anstecke dann ist die Wahrscheinlichkeit, dass ich zu Silvester andere anstecke sehr hoch.“ Der Komplexitätsforscher rät desshalb die Kontakte nach Weihnachten zu reduzieren.

 

Ziel sei es die Infektionszahlen soweit zu senken, dass die Situation auch mit weniger drastischen Maßnahmen kontrollierbar ist. Vor allem das Kontaktverfolgen müsse wieder funktionieren. Massentests müssen außerdem gezielt und regelmäßig durchgeführt werden, damit sie effektiv sind.

 

Für Stadtregierung noch viele Fragen offen

 

In der Stadtregierung sieht man nach den Ankündigungen der Bundesregierung noch jede Menge Fragen unbeantwortet. Es gebe noch viele Details zu klären – vor allem rund um das Thema „Freitesten“ nach dem 17. Jänner, hieß es auf APA-Anfrage am Freitagabend aus dem Büro von Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ). Hier werde man für eine genauere Beurteilung die konkreten Rechtsgrundlagen abwarten.

 

Ein klares Nein zu den angekündigten Schulschließungen kam von Vizebürgermeister und Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr (NEOS): „Ich finde es schade. Wir wären bereit gewesen mit dem 11. Jänner und Tests einen geordneten Schulbetrieb auch sicherzustellen. Das ist schade vor allem für die Eltern, die eine große Unsicherheit haben.“