Neue Methoden für Ermittlungen zu Kinderpornografie

 

Kinderpornografie wird über einschlägige Plattformen im Darkweb verkauft und getauscht. Die aktuellen Ereignisse rund um die Causa Florian Teichtmeister – der Schauspieler muss sich wegen des Besitzes von 58.000 kinderpornografischer Dateien vor Gericht verantworten, Gerüchte dazu gab es schon länger – zeigen, dass die Fallzahlen explodieren. Die Zahlungen erfolgen durch Kryptowährungen, in der Regel mit Bitcoin. Die Verfolgung von Zahlungsflüssen beim Handel mit kinderpornografischem Material ist möglich, denn “die Technologie dazu steht bereit”, heißt es in einer Presseaussendung des Complexity Science Hub (CSH). Der Krypto-Experte Bernhard Haslhofer entwickelt Methoden, die genau das ermöglichen.

Mit diesen Methoden analysieren Forscher die enorme Datenflut und entschleiern so die Finanzflüsse im Kontext von Kinderpornografie. Dadurch können sie Zusammenhänge zwischen solchen Plattformen aufdecken, heißt es aus dem CSH. Einerseits spürt die automatisierte Verfolgung von Zahlungsflüssen Konsumenten auf, die solches Material kaufen, und andererseits die Betreiber solcher Plattformen selbst.

 

Unterstützung für die Behörden

 

Mithilfe dieser Netzwerkanalysen sei es möglich, die Behörden bei ihren Ermittlungen zu unterstützen. Aus Bayern zeigen sich bereits Erfolge. So hilft dort die Analyse von Netzwerken die steigende Anzahl von Fällen zu strukturieren, ermöglicht ein gezieltes Vorgehen und steigert auch die Effizienz.

 

“Wir leben im Zeitalter der Digitalisierung. Morgen wird anders aussehen als heute”, betont Haslhofer. “Das betrifft auch Cyberkriminalität und insbesondere Kindesmissbrauch. Deswegen ist es wichtig, dass wir heute schon über Methoden nachdenken, die wir auch morgen einsetzen können.”