Strenge Maßnahmen und Impfung gegen Lockdown
Corona-Infektionen: Konsequentes Handeln gefordert.
Wien. 601 Corona-Infektionen binnen 24 Stunden in Österreich: Diese über dem Sieben-Tages-Schnitt liegenden Zahlen gaben die zuständigen Ministerien am Dienstag bekannt. Um einen weiteren Lockdown im Herbst zu verhindern, fordern Experten konsequentes Handeln. Dazu zählen die Ausweitung der Vollimmunisierung, weiterhin Gratis-Tests für Ungeimpfte, Ausreisekontrollen und Beschränkungen der Nachtgastronomie.
“Gegenüber Herbst 2020 hat sich die Lage verbessert, weil viele Menschen geimpft sind. Aber sie hat sich verschlechtert, weil das Virus in der Delta-Variante ansteckender ist als früher”, sagt Komplexitätsforscher Stefan Thurner. Um zu verhindern, dass die Entwicklungen sich die Waage halten, müsse man “die Sache konsequent vorbereiten, strenge Kontrollen setzen und Ungeimpfte abholen”.
“Es gibt keine Alternative dazu, zumindest 75 bis 80 Prozent der Bevölkerung den Nutzen der Impfung zu kommunizieren. Alles andere ist Verzögerung”, sagt der Simulationsexperte Niki Popper. Diskussionen, ob PCR-Tests kostenpflichtig sein sollten, um Ungeimpfte zum Impfen zu bewegen, kämen zu früh. Wenn man Menschen nicht testet, bis sie geimpft sind, werden sie krank, ohne dass man das registrieren kann.
Aus für kostenlose Tests in Deutschland
Unterdessen geht Deutschland bei den Tests einen anderen Weg: Ungeimpfte müssen vom 11. Oktober an verpflichtende Corona-Tests selbst bezahlen, um ohne Auflagen am öffentlichen Leben teilnehmen zu können. Tests werden vorgeschrieben, wenn die Sieben-Tage-Inzidenz über einen Wert von 35 steigt.
(est) Seite 23